Existenzgründung - 4. Teil
Er ist Bestandteil der Unternehmensplanung,
er ist Kern der Marketingarbeit. In ihm werden
die Ziele, Positionierungen, Strategien, Maßnahmen
und das Budget festgelegt um ein Produkt oder
eine Dienstleistung zu verkaufen.
So weit die Definition und nun zum allgemeinen
Verständnis!
Eines vorneweg; ein Marketingplan wird nicht einmalig erarbeitet, sondern ist ein wichtiges Instrument
im großen Orchester des Untenehmens. Er basiert auf vielen Informationen die sich im ständigen Fluss
befinden und damit auch existentiellen Einfluss darauf haben wie dein Produkt oder deine Dienstleistung
den Kunden trifft und von ihm gekauft wird.
Im allgemeinen teilt sich ein Marketingplan in folgende Abschnitte: strategische Analyse, Zielsetzung,
Strategiewahl, Strategieumsetzung (mit dem Marketing-Mix) und die Erfolgskontrolle.
Vielleicht denkst du nun, dass dies alles kompliziert ist aber das ist es nicht und du hast schon vieles
fertig vorliegen.
Du hast dein Produkt/deine Dienstleistung entwickelt, kennst deine Zielgruppe, du hast den Markt schon
analysiert, hast deine Nische gefunden und weißt wo dein Kunde sich befindet. Die strategische Analyse
hast du bereits hinter dich gebracht.
Um was es nun geht ist dein Angebot zu formulieren, die richtige Vertriebskanäle zu wählen und effizent zu
nutzen.
Durch das Marketing wird das Produkt/die Dienstleistung, das Unternehmen und die Unternehmerpersönlichkeit
nach außen präsentiert und vom Kunden wahrgenommen. Daher sollte alles aufeinander abgestimmt sein
und systematisch vorgegangen werden. Denn ansonsten investierst du Zeit und Geld ohne ein Ergebnis -
sprich ohne den Kunden zu erreichen.
Gerade bei Soloselbständigen beobachte ich dies oft, das Marketing ohne System und nicht nachhaltig
erfolgt. Man hört von dem einen oder dem anderen was "IN" ist und man unbedingt als Vertriebskanal
nutzen muss und springt schnell auf diesen Zug auf - weil, es machen ja alle so! Doch ob am Zielbahnhof
auch der Kunde steht wird nicht gefragt. Vielleicht benutzt er garnicht den Zug - um bei dem Bild zu
bleiben - vielleicht geht er lieber zu Fuß.
Werden wir konkret!
Eine Marktforschung ist die Basis für einen Marketingplan und die hast du schon betrieben und kannst darauf
zurückgreifen. Auch weißt du schon wer deine Zielgruppe in diesem Markt ist, welches sich widerspiegelt
in der Nische die du besetzen willst.
Nun musst du deine Marktziele definieren. Ein Tipp, lege Jahresziele fest. Auf den Monat oder gar die Woche
würde ich nicht den Fokus legen, da Marketing niemals kurzfristig funktioniert. Bedenke, du musst erst
einmal den Kunden erreichen und ihn dann von deinem Produkt/deiner Dienstleistung, deinem
Unternehmen und von dir überzeugen und dann auch zu einem Kauf veranlassen.
Beachte auch, du bist neu auf dem Markt - auch wenn du schon Unternehmer bist und eine neues Produkt/eine
neue Dienstleistung oder eine Modifikation davon präsentieren willst - du musst dich erst noch etablieren.
Was sind Marktziele
Es gibt Quantitative und Qualitative.
Qualitative Ziele kannst du nicht konkret an Zahlen ausmachen. Sie haben aber großen Einfluss auf das
Verhalten des Kunden und letzlich auf die Verkaufszahlen. Hier geht es um Fragen wie: "Wie kann ich ein
positives Image vermitteln?", " Wie können Kunden zu Bestandskunden werden?", "Wie kann erreicht werden,
dass Empfehlungen ausgesprochen werden?".
Bei dem Image sprechen wir davon wie du, dein Unternehmen, dein Produkt, deine Dienstleistung von
außen wahrgenommen werden - von dem Außenstehenden. Und dabei ist es egal ob Kunde oder nicht. Ja,
denn auch ein Nichtkunde kann dein Image als Marke wahrnehmen und damit als Maßstab für ähnliche
Produkte oder Dienstleistungen. Damit wird dein Image die Basis im Gespräch mit anderen und kommt
somit einer Empfehlung gleich.
Und ganz wichtig, lebe das Image, dass du von deinem Unternehmen geben möchtest. Denn der
potentielle Kunde merkt sehr wohl ob du hinter deinem Angebot 100 %-ig stehst und deinem Kaufversprechen
oder nicht. Simmt deine Identifikation mit dem Unternehmen und dem Image nicht überein sind dein
Chancen dich auf dem Markt zu behaupten nicht sehr groß.
Also stelle die Einzigartigkeit deines Produktes/deiner Dienstleistung in den Fokus und verbinde dies mit
deiner Unternehmerpersönlichkeit.
Dies ist ein großes Plus was Einzelunternehmer haben. Der Inhaber des Unternehmens, der Anbieter ist
direkter Ansprechpartner. Somit hast du die Chance eine direkte Brücke zum potentiellen Kunden zu bauen.
Vielleicht kannst du dich noch an eine Werbekampagne von Hipp erinnern, in dem der Chef des Unternehmens
in den Mittelpunkt der Werbung gestellt wurde? Damit wurde suggeriert, dass es sich um ein
Familienunternehmen handelt, der Chef bürgt für sein Produkt, er ist nah dran wie auch am Kunden. Es
wurde eine Brücke gebaut um Vertrauen aufzubauen. Denn seien wir ehrlich, niemand mag einen
Kundendienst der ohnehin nicht das Problem löst oder einen nicht richtig berät und wenn man wieder anruft
hat man einen anderen Mitarbeiter dran und muss wieder von vorn von seinem Anliegen berichten. Man
möchte eine direkten Ansprechpartner haben, der auch kompetent ist - am besten den Chef selbst.
Fassen wir zusammen:
- dich und dein Unternehmens präsentieren - zu einer Marke machen
- Glaubwürdigkeit und Vertrauen schaffen
- Alleinstellungsmerkmal (Einzigartigkeit) kommunizieren - Qualität, Service, Preis-Leistung
Kommen wir nun zu den quantiativen Marketingzielen.
Hier ist die SMART - Methode sehr hilfreich.
S Spezifisch
M Messbar
A Attraktiv
R Realistisch
T Terminiert
Für jedes Ziel muss es eine Identifikation geben anhand derer du die Wirksamkeit des Marketing ablesen
kannst. Dies wäre z. B. der Anstieg des Umsatzes, die Anzahl neuer Kunden, die Anzahl von Bestandskunden
oder der Bekanntheitsgrad.
Attraktiv ist in diesem Kontext zu verstehen als das die Ziele attraktiv aus betriebswirtschaftlicher Sicht sind.
Also kommt dein Unternehmen in die Gewinnzone (bei Existensgründungen) bzw. ist das Produkt oder die
Dienstleistung auf dem Weg in die Wachstumsphase und wird damit in näherer Zukunft einen wichtigen Platz
in deinem Portfolio einehmen.
Wichtig, du stehst erst am Anfang. Daher lege realistische Ziele fest. Steckst du diese zu hoch ist
ihr Nichterreichen frustrierend und entmutigend. Doch nicht nur das, denn dieser Marketingplan ist auch
eine Grundlage für deine Finanzplanung und wenn du zu früh mit Erfolgen rechnest und damit
entsprechenden Einnahmen wirst du nicht genug Eigenkapital einplanen bzw. der Unternehmerkredit
den du aufnimmst wird zu gering ausfallen und du wirst in Liquiditätsschwierigkeiten kommen.
Und natürlich Temine festlegen um die Erreichung der Ziele zu überprüfen. Sinnvoll ist es hierbei "Meilensteine"
- also Zwischenhalte - zu setzten. So kannst du deine bisherige Tätigkeit kontrollieren und ggf. korrigieren.
Beachte aber dabei, viele Faktoren führen zum Erfolg. Daher musst du genau darauf achten inwieweit dein
Marketing zu dem Verkauf beigetragen hat. Klassisch wäre hier als Hilfsmittel anzusehen, Kundenbefragung
(Was hat Sie zu dem Kauf veranlasst) oder aber die Betrachtung eines Zeitraums nach einer
Marketingmaßnahme.
Was ist mit Strategiewahl gemeint
Hier wird darauf abgezielt, welcher Wettbewerbsvorteil herausgestellt wird. Dies kann die Qualität oder
Einmaligkeit des Produktes oder der Dienstleistung sein, die effizenten Abläufe bei der Bereitstellung des
Produkts/der Dienstleistung, eine äußerst guter Kundenservice, ein Preisvorteil für den Kunden oder die
Spezialisierung in einer Nische.
Ziel ist es dein Produkt/deine Dienstleistung, dein Unternehmen inklusive deiner Persönlichkeit so in das
Bewusstsein deiner Zielgruppe zu setzen, dass eine Absetzung von der Konkurrenz erreicht wird.
Wenn du weißt wo deine Stärken liegen die du herausstellen willst, bist du auch in der Lage ein Angebot
zu formulieren. Denn in deinem Angebot hebst du alle Vorteile die dein Produkt bzw. deine Dienstleistung
bietet so hervor, dass der Kunde darauf aufmerksam wird. Du sprichst ein Bedürfnis an, dass dein Kunden
hat und das er befriedigen möchte.
Du machst ihn auf dich aufmerksam, in dem du ein Problem ansprichst das er hat. Dass kann eine Unzufriedenheit
sein mit dem Angebot anderer oder das bisherige gänzliche Fehlen dessen was du anbietest o. a. . Dies hast
du ja auch schon erarbeitet und kannst nun darauf zurückgreifen.
Kommen wir nun zur Strategieumsetzung
Hier wird das Budget festgelegt sowie die Art und Weise wie du mit dem Kunden in Kommuniktation trittst.
Wo deine Kunden sind, dass weißt du ja schon, nun geht es darum herauszufinden wo diese sich über den
Markt informieren.
Im B2B Bereich bieten sich, je nach Branche, Fachverbände an wo du Mitglied werden kannst und dich
damit dort präsentierst. Oder Fachzeitschriften, wo i. d. R. auch neue Produkte oder Dienstleistungen
vorgestellt werden. Hier wäre es natürlich von Vorteil, wenn du die dortige Redaktion von deinem Angebot
überzeugen könntest und es in einem Artikel präsentieren. Eine andere Möglichkeit wären auch Messen oder
die direkte Ansprache des potentiellen Kunden. Online wären hier Plattformen wie Linkend eine Möglichkeit
aber hier kannst du gezielt über die IHK oder die Handelskammer zu speziellen Plattformen gelangen die
speziell von deiner Zielgruppe genutzt werden.
Doch meist bringst du ja selbst schon das Wissen mit, welche Plattformen in der Branche wo du tätig bist
genutzt werden.
Im B2C Bereich kannst du wieder auf deine bisherige Arbeit zurückgreifen. Du weißt schon wo deine Zielgruppe
zu finden ist - online oder offline.
Auf zunehmendes Interesse stoßen auch, gerade im Privatbereich, Podcasts. Du musst nicht gleich einen
eigenen Podcast kreieren. Wende dich an einen (oder mehrere) der zu deinem Angebot passt und überzeuge
damit. Wenn es zu dem Thema passt, könntest du eingeladen werden und von der Zielgruppe des
Podcast profitieren.
Sieh dir deine Konkurrenz an, welche Kommunikationskanäle diese nutzt. Im Onlinebereich kannst du anhand
von der Anzahl der Reaktionen auf Posts, bzw. wie oft neues gepostet wird, sehen ob das jeweilige Medium
Anklang bei der Zielgruppe für das Angebot findet oder nicht.
Im Offlinebereich ist das schon schwieriger. Die Konkurrenz wird die Auswertung ihrer Marketingmaßnahmen
nicht veröffentlichen. Doch sieh dir an wie oft Medien für Marketing im Offlinebereich von der Konkurrenz
genutzt werden. Ein Unternehmen wird nicht unnötig Geld ausgeben für ein Marketing, welches keinen
Widerhall findet.
Im B2C Bereich wird ein solches Marketing i. d. R. nur dann betrieben, wenn du an einem Ort dein Angebot
unterbreitest. Also z. B. in der Gastronomie oder bei Dienstleistungen die einen direkten körperlichen Kontakt
mit dem Kunden erfordern. Hier könntest du die Printmedien, welche speziell für diesen Ort erscheinen
nutzen oder auch Flyer mit einem speziellen Eröffnungs - oder Einführungsangebot aber auch
Veranstaltungen von Verbänden oder Vereinen die sich an deine Zielgruppe wenden.
Ein Beispiel wäre, wenn deine Zielgruppe Senioren sind und du eine Dienstleistung anbietest die interssant
für sie ist. Dann kannst du dich an Verbände wie die Volkssolidarität wende oder an den Seniorenverband.
Meine Mutter hat mir schon oft erzählt von solchen Veranstaltungen und das sie es sehr gut fand, dass dort ein
"Experte" war und man auch Fragen stellen konnte. Und fast immer hat sie sich einen Flyer oder eine Visitenkarte
mitgenommen und einige auch genutzt.
Bei solchen Veranstaltungen schlägst du wieder Profit aus deiner Soloselbständigkeit . Denn die Menschen
erleben dich direkt und dein Unternehmen. Es wird ein persönlicher Kontakt hergestellt und das ist das Beste
was dir im Marketing passieren kann.
Und nun kommen wir auch zu dem Thema der Kosten. Beachte, Kosten sind hier nicht nur das Geld, dass du
bezahlst sondern auch die Arbeitszeit die ebenfalls einen Wert hat. Und das Budget für das Eine wie für das
Andere, gerade wenn man anfängt, ist nicht sehr groß. Also musst du mit Bedacht an die Sache gehen.
Klassisch, eigentlich hat heute jedes Unternehmen eine Internetseite. Viele benutzen diese nur als Visitenkarte,
andere interaktiv. Da du möchtest, was alle wollen, nämlich, dass deine Seite unter den ersten 10 Aufrufen
bei Google erscheint und du nicht die Zeit hast jeden Tag an ihr zu arbeiten, solltest du die SEO nutzen.
Wie das am besten geht und welche Möglichkeiten sie dir geben dazu kann ich dir Jane von Klee empfehlen.
Sie berät wirklich gut und wenn du zunächst an einem ihrer kostenlosen Onlinekurse teilnimmst, dann kann
ich dir versichern, dass du schon dort wirklich viel für dich mitnimmst was dich weiterbringt.
Über die Webseite hinaus gibt es ja noch viele andere Möglichkeiten des Marketing, wie ja schon
ausgeführt. Wie du dein Angebot optimal formulierst und den richtigen und effizientesten Weg zu deiner
Zielgruppe findest, da kann ich dir raten dich an Aline Pelzer zu wenden. Auch sie bietet kostenlose
Onlinekurse an, wo du sehr viel erfährst und dir ein Bild machen kannst, welche Leistungen du von
ihr in Anspruch nehmen möchtest. Doch auch schon das Abonnement ihrer Newsletter ist absolut
lohnenswert. Auch bei ihr steht im Vordergrund genau das Richtige für dich zu finden und dies in dem
Kostenrahmen in dem du dich bewegst. Denn auch mit kleinen Dingen kann man Großes erreichen, sie müssen
nur gut überlegt und gezielt eingesetzt werden.
Und dann noch die Erfolgskontrolle
Wir sind schon ein wenig darauf eingegangen. Aus zweierlei Hinsicht ist diese unbedingt erforderlich.
Erstens, erreichts du mit deinen Marketingmaßnahmen deine Zielgruppe und zweitens, setzt du die
Mittel die du dafür hast effektiv ein?
Kontrolliere an den Meilensteinen die du dir gesetzt hast, anhand der SMART-Methode, wie dein
Fortkommen ist. Bist du im Plan oder gibt es Abweichungen - auch positive sind wichtig. Denn wenn sich
eine Marketingmaßnahme als überraschend produktiv erweist, kannst du hier mehr Augenmerk darauf
legen und dein Ziel schneller und auch - was wünschenswert ist - nachhaltig erreichen.
Und frage denjenigen der am besten weiß warum dein Angebot angenommen wird, den Kunden. Denn es ist
nicht nur die Information die dich weiterbringt, der Kunde fühlt sich in seinem Kauf mehr bestätigt, wenn er
danach gefragt wird, wie er auf dein Angebot aufmerksam wurde und was ihn dazu bewog es zu kaufen.
Durch die Soloselbständigkeit hast du den Vorteil, dass er das Gefühl hat wertgeschätzt zu werden - denn der
Chef selbst spricht mit ihm. Nutze diese Gelegenheit und frage nach wo er nach einem solchen Angebot
wie du es machst gesucht hat. So erfährst du welche Medien von deiner Zielgruppe genutzt werden und
eventuell ist auch eine darunter die du noch nicht auf dem Schirm hattest.
Darüber hinaus, ein persönliches Gespräch führt oft dazu, dass du Gesprächsthema wirst bei dem nächstem
Treffen deines Kunden mit Freunden oder Bekannten. Und so etwas kann nie schaden.
Fazit
Da du kein Profi bist, gehe systematisch vor. Der Marketingplan wird dein Geländer sein um mit deinem
Kunden zusammenzutreffen. Denn ohne ihn bist du wie ein gut ausgerüstetes Schiff ohne Karte. Du fährst
dahin und vielleicht stößt du auf eine Insel wo du Wasser findest um zu überleben aber keine Treibstoff um
dich an dein großes Ziel zu bringen - die Verwirklichung deines Lebensplans. Du brauchst eine Karte die dir
zeigt wo dein Ziel ist und welche Stationen du anfahren musst um dieses Ziel zu erreichen. Und diese Karte
ist dein Marketingplan.
Du wirst in seiner Erarbeitung viel neues lernen; über Marketing aber auch über planvolles Vorgehen, dich
anderen gegenüber zu behaupten und vielen mehr was du als Unternehmer in deinem Tagesgeschäft
brauchen wirst. Genieße diese Zeit und freue dich an den Früchten die sie trägt.
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